Der Verein der Polnischen Gemeinden der Euroregion Pomerania (SGPEP) ist eine Institution, die Aktivitäten zur Integration lokaler Gemeinden in die grenzüberschreitende Zusammenarbeit durchführt.
Das Hauptziel der Vereinigung ist es, lokale Regierungen und gemeinnützige Einrichtungen bei der Entwicklung von Kooperationen zu unterstützen und bei der Beschaffung von europäischen und nationalen Mitteln behilflich zu sein. Seit mehr als 20 Jahren ist die Vereinigung an der Verwaltung von EU- und nationalen Fördermitteln beteiligt, die einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung der lokalen Gemeinden und der Grenzregion insgesamt haben. Zusammen mit der deutschen Seite, der Kommunalgemeinschaft Europaregion POMERANIA e.V., bilden wir die Euroregion Pomerania. Fast 100 Gemeinden und Landkreise in der Woiwodschaft Westpommern sind Mitglieder der SGPEP.
Die Ursprünge des Vereins gehen auf das Jahr 1992 zurück, als der damalige Woiwode von Szczecin, Marek Tałasiewicz, den Konsuln von Dänemark, Schweden und der Bundesrepublik Deutschland das Konzept der Euroregion Pomerania vorstellte, in dem ein kommunaler Zweckverband auf polnischer Seite eine Schlüsselrolle spielen sollte.
Am 7. Mai 1993 hat die Versammlung der lokalen Selbstverwaltung der Woiwodschaft Szczecin die Satzung des Kommunalen Zweckverbands der westpommerschen Gemeinden „Pommern“ (KZC GPZ „Pommern“) ausgearbeitet und mit dem Büro des Ministerrats und der Woiwodschaft Szczecin abgestimmt.
Am 29. August fand im Rittersaal des Woiwodschaftsamtes in Szczecin (Stettin) der Gründungskongress des Kommunalen Zweckverbands Westpommern „Pomerania“ statt. An der Tagung nahmen 21 Vertreter von 13 Gemeinden aus der Woiwodschaft Szczecin teil: Chociwel, Chojna, Dobra Nowogardzka, Goleniów, Ińsk, Nowogard, Osina, Police, Resko, Stargard Szczeciński, die Gemeinde Stargard Szczeciński, Trzcinek-Zdrój und Dębno.
Während des Kongresses verabschiedeten die Delegierten einstimmig die Satzung des KZC GPZ „Pomerania“ und wählten die ersten Verantwortlichen. Die Mitglieder des Vorstands des KZC GPZ „Pomerania“ waren: Mirosław Chylicki aus Goleniów, Ryszard Wasiłek aus Stargard Szczeciński, Cezary Arciszewski aus Police und Krzysztof Krauze aus Nowogard. Ryszard Wasiłek, stellvertretender Bürgermeister von Stargard Szczeciński, wurde zum Vorsitzenden des Verbands gewählt.
Darüber hinaus wurden die wichtigsten Ziele und Aufgaben für die kommenden Jahre vereinbart: die Anbahnung der Zusammenarbeit mit der Kommunalgemeinschaft Europaregion e.V. POMERANIA und dem schwedischen Gemeindeverband in Skåne und dem Gemeindeverband auf der Insel Bornholm, die Durchführung einer Seminarreihe zu den Themen Jugendkooperation, Tourismus und Strategie, Maßnahmen zur Förderung der Entwicklung Westpommerns sowie die Erarbeitung und Beratung bei der Beantragung von Mitteln aus den Förderprogrammen der EWG, des Phare-Programms und der Stiftung für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit.
In den folgenden Jahren engagierte sich KZC GPZ „Pomerania“ stark für die Information der lokalen Bevölkerung über die Idee der europäischen Integration, brachte ihnen Themen im Zusammenhang mit der Europäischen Union näher, organisierte Wettbewerbe für europäische Schulkreise und koordinierte die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Region.
Am 14. Oktober 1993 wurde der Kommunale Zweckverband der Westpommerschen Gemeinden „Pomerania“ in das Register der kommunalen Zusammenschlüsse des Ministerrats unter der Nummer 100 eingetragen.
Am 11. Februar 1994 wurde der Kooperationsvertrag zwischen dem Kommunalen Zweckverband der Westpommerschen Gemeinden Pomerania und der Kommunalgemeinschaft Europaregion POMERANIA in den Räumen der Gemeindeversammlung der Woiwodschaft Szczecin unterzeichnet. Dieses Schlüsseldokument für die Gründung der künftigen Euroregion Pomerania wurde von Rainer Hädrich, dem Präsidenten des Vereins, und Peter Heise, dem Geschäftsführer des Vereins, auf deutscher Seite und Ryszard Wasiłek, Vorsitzender des Zweckverbands, auf polnischer Seite unterzeichnet.
In den folgenden Monaten wurden die wichtigsten Ziele und Aufgaben der neuen Struktur festgelegt. Im Jahr 1995 wurde auf Initiative des Verbands das bis heute aktive Forum der Polnischen Grenzregionen als Vereinbarung zwischen polnischen Verbänden und kommunalen Vereinigungen zur Entwicklung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit an allen polnischen Grenzen gegründet.
Am 14. Juli haben der Rat der Stadt Szczecin, der Kommunalzweckverband der Westpommerschen Gemeinden „Pomerania“ und der Kommunalgemeinschaft Europaregion POMERANIA eine Absichtserklärung zur Gründung der Euroregion Pomerania angenommen.
Am 15. Dezember 1995 wurde im Schloss der Pommerschen Herzöge in Szczecin das deutsch-polnische „Abkommen über die Errichtung der Euroregion Pomerania“ unterzeichnet.
Im Jahr 1996 wurde innerhalb des Kommunalzwekverbands der Westpommerschen Gemeinden „Pommern“ auch eine Zweigstelle des Deutsch-Polnischen Jugendwerks eingerichtet, die als zentrale Stelle die Zusammenarbeit im schulischen und außerschulischen Austausch in Vorpommern koordiniert. Die ersten Zuschüsse aus dem Phare-CBC-Hilfsprogramm (Fonds für kleine Projekte – SPF) sind angelaufen. Damals war der Verein für die Sammlung von Anträgen für kleine und mittelgroße Projekte (bis zu 5.000 Euro) sowie für deren Bewertung und Abrechnung zuständig.
1996 fanden in Löcknitz die ersten Deutsch-Polnischen Jugendfestivale statt, an denen 1.500 Schüler aus Polen und Deutschland teilnahmen.
In den folgenden Jahren kamen weitere Gemeinden und Kreise zur Euroregion Pomerania hinzu. Am 26. Februar 1998 schloss sich der schwedische Verband der Gemeinden von Skåne der Euroregion Pomerania an. Ab dem Jahr 2000 begannen die Arbeiten zur Umwandlung des Kommunalzweckverbands in einen Verein.
Am 29. März 2001 wurde der Verein der Polnischen Gemeinden der Euroregion Pomerania (SGPEP) vom Bezirksgericht in Szczecin eingetragen.
Trotz der organisatorischen Veränderungen haben sich die Ziele des Vereins nicht geändert. Bis heute ist SGPEP aktiv an der Umsetzung von Projekten beteiligt, die sowohl von der EU als auch von den Mitgliedstaaten finanziell unterstützt werden. Er führt auch eigene Projekte durch und unterstützt zahlreiche Initiativen in der Region.
Seit 2006 hat der Verein zahlreiche Projekte mit Millionenbudgets betreut: Interreg IIIA, Interreg IVA und Interreg VA Fonds für Kleinprojekte. Sie hat Tausende von „kleinen“ Projekten mit Zuschüssen in Höhe von fast 15 Millionen Euro unterstützt. Die nächste EU-Perspektive von Interreg VI A liegt vor uns.
Die Zentralstelle des Deutsch-Polnischen Jugendwerks ist von Jahr zu Jahr stärker geworden. Sie ist heute eine der größten in Polen und verfügt auch über eines der größten Budgets. Seit 1996 haben junge Menschen aus der Region Zuschüsse in Höhe von mehr als 25 Millionen PLN erhalten.
Seit 2023 betreibt der Verein auch ein Service- und Beratungcentrum sowie eine Kontakt- und Beratungsstelle für die deutsch-polnische Bürger Euroregion Pomerania.